Lipödem
Definition: Das Lipödem ist eine schmerzhafte, symmetrische, anlagebedingte übermäßige Fettgewebsvermehrung der Extremitäten (Arme und Beine) bei Frauen.
Synonyme: Fettödem, Adiposalgie, Lipalgie, Adipositas dolorosa, Limpmatosis dolorosa, Dercum-Krankheit, Zellulitis, Pannikulitis, Reithosenfettsucht.
Grundlagen:
Der Ausdruck „Lipödem“ wurde 1940 von E.V. Allen und E.A. Hines geprägt. Darunter wurde eine verstärkte Wassereinalgerung ins Fettgewebe infolge Orthostase verstanden. Auch wenn diese Definition nicht mehr richtig ist (Lipödeme der Arme und auch nächtliche Lipödembeschwerden an den Beinen sind auf diese Weise nicht zu erklären) so hat sich der Ausdruck trotzdem bis heute gehalten.
Da es sich beim Lipödem eindeutig um eine Fettgewebsvermehrung handelt (besonders an den Extremitäten), sollten die unterschiedlichen Fettgewebsvermehrungen hier näher erläutert werden.
Fettgewebsvermehrungen:
Fettgewebsvermehrungen treten symmetrisch oder unsymmetrisch auf.
Unter die unsymmetrische Fettgewebsvermehrung fällt das Lipom. Das sind oft kleine Knoten, die unter der Haut an Armen, Beinen oder am Stamm zu tasten und ab einer bestimmten Größe auch sichtbar sind. Sie können einzeln oder vermehrt auftreten und sind, wenn sie keine Beschwerden machen, klinisch nicht relevant. Sie liegen häufig im subkutanen Fettgewebe.
Unter die symmetrischen Fettgewebsvermehrungen fallen:
- Adipositas
- Symmetrische Lipomatose des Rumpfes
- Lipohypertrophie (anlagebedingte Fettgewebsvermehrung der Extremitäten)
- Lipödem (ödematisiertes Fettgewebe bei Lipohypertrophie)
Adipositas
Die Adipositas ist die wohl am meisten verbreitete Zivilisationskrankheit. Wenn man den Body-Mass-Index zugrunde legt, liegt die Prävalenz für Übergewicht bei 37% und für Adipositas bei 23%.
Das Problem macht hierbei nicht in erster Linie das subkutane Fett, sondern das viszerale Fett (Eingeweide- oder Bauchfett). Aus diesem viszeralen Fett werden Hormone und Entzündungsstoffe produziert und in den Körper abgegeben, die Komplikationen verursachen:
- Hypertonie (Bluthochdruck)
- Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Schlaganfälle
- Fettstoffwechselstörungen
- Fettleber
- Gallensteine
- Diabetes
- Gicht
- stärkere Thromboseneigung
- hormonelle Veränderungen mit Potenzstörungen