Wie lange läuft Lymphflüssigkeit nach einer OP?

Wenn man sich einer Operation unterzieht, ist man danach meistens erst mal froh, alles überstanden zu haben. Aber kaum hat man das Krankenhauskissen gegen sein eigenes Kopfkissen eingetauscht, steht schon die nächste Frage im Raum: „Wie lange läuft eigentlich diese Lymphflüssigkeit nach einer OP?“ Keine Sorge, das ist so ähnlich wie bei einem Wasserhahn, der erst noch tropft, obwohl man ihn schon zugedreht hat. Manchmal ist noch ein kleines Nachtröpfeln vorhanden, aber ewig hält das nicht an.

Zunächst einmal: Lymphflüssigkeit ist kein böser Eindringling, sondern Teil unseres körpereigenen Reinigungssystems. Sie transportiert Abfallstoffe, Proteine und überschüssige Flüssigkeit ab und hält damit sozusagen unsere „inneren Leitungen“ sauber. Nach einer Operation kann es passieren, dass Lymphgefäße durchtrennt oder gereizt werden. Der Körper braucht dann seine Zeit, um alles wieder an Ort und Stelle zu bringen. Während dieser Phase kann es durchaus sein, dass an der OP-Stelle oder über Drainagen noch Lymphflüssigkeit austritt – und manchmal auch ein bisschen mehr, als uns lieb ist.

Die Dauer dieses „Nachlaufens“ variiert stark von Person zu Person. Manche sind schon nach wenigen Tagen damit durch, bei anderen zieht es sich über Wochen hin. Oft spielt auch die Art der Operation eine Rolle: Bei umfangreicheren Eingriffen (zum Beispiel Brustoperationen oder Lymphknotenentfernungen) kann es länger dauern, bis das Gewebe sich beruhigt hat. Hier ist Geduld ein echtes Superkraft-Upgrade! Wichtig ist es, mögliche Zeichen einer Infektion (wie Rötung, Überwärmung oder verstärkter Schmerz) gut im Auge zu behalten. Dann heißt es besser einmal mehr zum Arzt oder zur Ärztin gehen, anstatt eine Woche später mit einer Entzündung dazusitzen.

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, kann je nach Empfehlung des behandelnden Teams eine manuelle Lymphdrainage sinnvoll sein. Das ist eine spezielle Massage-Technik, die den Lymphabfluss anregt und Schwellungen reduziert. Oft wird auch das Tragen von Kompressionsverbänden oder -strümpfen verordnet, die ebenfalls helfen, den Rückstau zu minimieren. Zwischendurch nicht vergessen: Ruhen ist gut, aber moderater, ärztlich abgesegneter Sport (zum Beispiel leichtes Spazierengehen oder kleine Übungen) regt die Durchblutung an und hilft dem Lymphsystem, in Schwung zu bleiben.

Unterm Strich bleibt: Die Dauer, in der Lymphflüssigkeit nach einer OP sichtbar sein kann, ist ganz individuell. Manchmal sind es nur ein paar Tage, manchmal auch mehrere Wochen. Hauptsache, du behältst deine Wundheilung im Auge und meldest dich bei Auffälligkeiten lieber einmal zu viel als zu wenig beim Profi. Dein Körper ist gerade schwer mit Reparaturarbeiten beschäftigt und hat sein eigenes Tempo – also gönn ihm diese Zeit. Und wenn der Ausfluss dann irgendwann endgültig versiegt, darfst du gern mal einen kleinen Freudentanz aufführen, denn dann ist auch das letzte Tröpfeln so gut wie Geschichte.